Landesanstalt für Medien NRW: „Public Value trifft Silicon Valley – Wie lässt sich Vielfalt in algorithmischen Medienumgebungen garantieren?“

In der aktuellen Ausgabe des Forschungsmonitors der Landesanstalt für Medien NRW wird die Frage der Vielfalt von Algorithmen diskutiert. Ein zentraler Punkt – gerade auch bei der Diskussion um Bildungspotenziale im Kontext Strukturaler Medienbildung.

Hier der Link auf das entsprechende PDF und im Folgenden die Kurzankündigung:

Es geht um Vielfalt im Digitalen.

Auf die Frage, wer eigentlich entscheidet, was man alles so sieht oder liest im Digitalen, bekommt man häufig die gleiche Antwort: Na der Algorithmus natürlich. Doch wie funktioniert der Algorithmus? Trägt er dazu bei, dass Menschen gut, vielfältig und umfassend informiert sind? Oder verstärkt er bestehende Interessen und vorherrschende Meinungen nur noch mehr? Was kann der Algorithmus leisten? Was muss der Algorithmus leisten? Diese Fragen stellen sich immer wieder – auch in der Politik. Mit der Public Value-Regelung im Medienstaatsvertrag oder europäischen Gesetzesinitiativen wie dem European Media Freedom Act gibt es immer mehr regulatorische Vorstöße, um journalistische Vielfalt im Digitalen zu schützen. Und die Medienanstalten sind unmittelbar befasst mit alledem.

Welche Antworten kann die Forschung geben?

Daher haben wir uns das Thema in der vorliegenden Ausgabe des Forschungsmonitors vorgenommen und schauen, welche Antworten die Forschung geben kann, wenn es um Medien- und Meinungsvielfalt im Digitalen geht. Wir werfen einen Blick auf die Rolle von Medienintermediären und stellen interdisziplinäre Studien vor, die Folgendes untersuchen: Was bedeutet Vielfalt? Wie kann diese aus sozialwissenschaftlicher, rechtlicher und technischer Perspektive gewährleistet werden? Und welche Handlungsempfehlungen ergeben sich für die Regulierung, um Vielfalt zu sichern und zu fördern?“

 

Call for Proposals: „Gamepathy Conference“ (27./28.11.23, online)

Die deutschsprachige DiGRA-Chapter D-A-CH-Twittersektion und das Ressort Spielkultur des Kulturjournals Nahaufnahmen.ch laden zur ersten Spielekulturfachtagung ein!

Hier der Link auf die Webseite: https://gamepathy.de/ und den Call for Proposals.

Die Teilnahme von Studierenden ist ausdrücklich erwünscht und damit eine gute Gelegenheit für alle Studierende der Medienbildung – gerade auch für die mit dem Schwerpunkt Games 🙂

 

 

Frisch erschienen: „Computerspielforschung: Interdisziplinäre Einblicke in das digitale Spiel und seine kulturelle Bedeutung“

Cover: Computerspielforschung. Interdisziplinäre Einblick in das digitale Spiel und seine kulturelle Bedeutung".

Dieser Sammelband von Johannes Fromme, Ralf Biermann und Florian Kiefer ist im Rahmen einer Ringvorlesung im Studiengang Medienbildung an der Otto-Von-Guericke-Universität entstanden. Herausgegeben vom Verlag Barbara Budrich als OpenAccess.

Vielen Dank an die Herausgeber und die Autor:innen und viel Spass beim Lesen 🙂

Computerspiele sind ein wichtiger Bestandteil der digitalisierten Medienkultur der Gegenwart. Seit der Jahrtausendwende ist auch das wissenschaftliche Interesse an digitalen Spielen und ihrer lebensweltlichen Bedeutung gestiegen. Die Digital Game Studies sind interdisziplinär angelegt, und der vorliegende Sammelband vermittelt einen breiten Einblick in aktuelle Ansätze, Modelle, Methoden und
Ergebnisse verschiedener beteiligter Fachdis
ziplinen.

Einladung Treffen „Team Medienbildung“ (Mittwoch, 26.04.23, 17-19h)

Liebe Studierende des BA- oder MA-Studiengangs Medienbildung, liebe KollegInnen und liebe Lehrende,

hiermit lade ich herzlich zur nächsten Sitzung des Teams Medienbildung ein, das – wie im Vorfeld vereinbart – am Mittwoch (26.04.2023) von 17-19h im Raum 124 / Gebäude 40 stattfinden wird.

Bei diesem Studiengangsgespräch steht der Austausch von Studierenden und Lehrenden im Vordergrund. Es können alle Fragen und Probleme rund um den BA- und MA-Studiengang aufgegriffen werden sowie Fragen zum aktuellen und zu zukünftigen Semestern und Lehrveranstaltungen.

Vorschlag für die Tagesordnung:

  1. Semesterstart 2023
  2. Ausblick Wintersemester 23/24
  3. Inhaltliche und organisatorische Fragen, Vorschläge, Anpassungsbedarfe
  4. Verschiedenes
    1. Mailingliste Medienbildung
    2. Sommerfest / Vollversammlung
    3. Videoexpo

Vorschläge für die Tagesordnung können mir gerne noch kurzfristig zugeschickt werden oder zu Beginn des Studiengangsgesprächs benannt werden.

Alle interessierten Studierenden sowie Lehrende sind herzlich eingeladen – wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Mit freundlichen Grüßen,

Stefan Iske und Ralf Biermann
(Studiengangsleitung BA und MA Medienbildung)

Big Brother Awards 2023: Die Oskars für Datenkraken

Plakat Big Brother Award 2023

Es ist wieder so weit – am Freitag, dem 28.04.23 werden um 18h die Big Brother Awards in Bielefeld (in der Hecheleit) verliehen! Organisiert von digitalcourage. Und für alle, die nicht nach Bielefeld kommen können (… ja, den dazugehörigen Witz kenne ich…) gibt es einen Livestream.

Mein persönlicher Kandidat für einen Preis: Tesla. Dass die Autos mit Kameras an jeder Seite die Umgebung hochauflösend aufnehmen ist ja bekannt. Dass aber auch aufgezeichnet wird, was im Innenraum passiert… das war neu für mich und irgendwie dann doch erschreckend! Gut zu wissen, wohl nicht nur für Tesla-Mit/Fahrer:innen.

 

+++++++ https://bigbrotherawards.de/ueber-uns

Gesellschaft ohne Überwachung

Seit dem Jahr 2000 werden in Deutschland die BigBrotherAwards an Firmen, Organisationen und Personen verliehen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen sowie persönliche Daten verkaufen oder gegen ursprüngliche Interessen verwenden. Die BigBrotherAwards sind ein internationales Projekt: In bisher 19 Ländern wurden gefährliche Machenschaften für Menschen und Demokratie mit diesen Preisen ausgezeichnet.

Die deutschen BigBrotherAwards werden von Digitalcourage ausgerichtet.

Datenkraken an die Öffentlichkeit zerren

Die BigBrotherAwards bringen die Feinde des Datenschutzes dort hin, wo sie nicht sein wollen: Im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Konkrete Beispiele zeigen, wie die Gegenseite denkt, arbeitet und vertuscht. Die BigBrotherAwards garantieren ihnen seit 2000 Spitzenplätze und Schlagzeilen in den Medien, die sie garantiert nicht haben wollen.

Der Name ist George Orwells Dystopie „1984“ entnommen, in der der Autor bereits Ende der vierziger Jahre seine Vision einer totalitären Überwachungsgesellschaft entwarf. Die Preisskulptur, eine von einer Glasscheibe durchtrennte und mit Bleiband gefesselte Figur, wurde von Peter Sommer entworfen. Sie zeigt eine Passage aus Aldous Huxleys „Schöne Neue Welt“.

BigBrotherAwards haben Wirkung

Und BigBrotherAwards haben viel bewirkt: Sie machten die Datenschutzprobleme bei Kundenkarten bekannt und zeigten die Risiken von RFID-Chips. Schon lange vor den Skandalen bei Lidl, Telekom, Bahn und Co. wurden die BigBrotherAwards an diese Konzerne verliehen, für die Überwachung von Mitarbeitern und Kunden. Die Modekette H&M erhielt zwei Wochen nach der Preisverleihung einen Bußgeldbescheid in Höhe von über 35 Millionen Euro. Im Jahr 2020 haben wir einen breiten Widerstand gegen die Pläne der (damalige) baden-württembergischen Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann entfacht. Die Ministerin wollte Microsoft 365 in die Bildungsplattform des Landes einbinden. Das Vorhaben wurde gestoppt.

Erfahren Sie mehr über die Wirkung der BigBrotherAwards auf der Seite „Erfolgsgeschichte”.

Impressionen von den BigBrotherAwards

Zur Jubiläumsgala 2020 haben wir einen Zusammenschnitt erstellt von besonders bemerkenswerten Momenten aus 20 Jahren BigBrotherAwards.

 

SRF Kultur: „Die Suche nach Einzigartigkeit“ – Andreas Reckwitz im Gespräch | SRF Kultur

In diesem Sommersemester 2023 diskutieren wir in einem Masterseminar „Die Gesellschaft der Singularitäten“ von Andreas Reckwitz aus der Perspektive der Strukturalen Medienbildung. Hier der Link auf ein Gespräch mit dem Titel „Die Suche nach der Einzigartigkeit„, dass mit Reckwitz in den Sternstunden der Philosphie im SRF Kultur geführt wurde. Interessant vor allem die Rolle der Digitalisierung…

ChatGPT: „Zulässiges Hilfsmittel für Hochschulprüfungen?“

In der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ (4/23) diskutieren Johannes Nehlsen und Tillmann Fleck Large Language Models (LMM) wie ChatGPT unter einer juristischen Perspektive als „Zulässiges Hilfsmittel für Hochschulprüfungen? Rechtliche Aspekte von ChatGPT„: „Der Chatbot ChatGPT wirft auch prüfungsrechtliche Fragen an Hochschulen auf. Welchen Rahmen setzt das Urheberrecht? Wie kann man ChatGPT als Hilfsmittel bewerten? Welche Regelungen und Reformen sind denkbar?“.

Fragen, die wir auch im Kolloquium für Abschlussarbeiten im kommenden Semester – nicht allein fokussiert auf eine rechtliche Perspektive – bearbeiten werden…

Interessant ist im Artikel auch die Diskussion im Kontext von Plagiaten und (der Begründung und) dem Fazit, dass es sich bei ChatGPT nicht um eine wissenschaftlich zitierfähige Quelle handelt und um kein bei Prüfungen zugelassenes Hilfsmittel. Darüber hinaus bestehe ein deutlicher Widerspruch zur Eigenständigkeit bzw. Eigenständigkeitserklärung von Prüfungsleistungen (wie auch z.B. bei Hausarbeiten).

„Bei der Frage, ob ChatGPT als Quelle zitiert werden muss, muss zunächst geklärt werden, ob es sich dabei überhaupt um eine zitierfähige Quelle handelt. Dabei ist die Frage nach einer Definition für eine zitierfähige Quelle nicht einfach zu beantworten. Als Umkehrschluss für eine entsprechende Definition von zitierfähigen Quellen wird auf das Plagiat als nicht zitierfähige Quelle geschlossen. Herangezogen wird im Folgenden die Plagiatsdefinition von Deborah Weber-Wulff vom 21. Januar 2023 als modifizierte Definition von Teddi Fishmen:

Danach liegt ein Plagiat vor, wenn jemand…

  • Wörter, Ideen oder Arbeitsergebnisse verwendet,
  • die einer identifizierbaren Person oder Quelle zugeordnet werden können,
  • ohne die Übernahme sowie die Quelle in geeigneter Form auszuweisen,
  • in einem Zusammenhang, in dem zu erwarten ist, dass eine originäre Autorschaft vorliegt,
  • um einen Nutzen, eine Note oder einen sonstigen Vorteil zu erlangen, der nicht notwendigerweise ein geldwerter sein muss.

Wichtig ist folgende Feststellung: Damit eine Person oder Quelle identifizierbar zugeordnet werden kann, bedarf es der Existenz einer solchen Quelle. Bei der Benutzung von ChatGPT handelt es sich jedoch gerade nicht um eine originäre Quelle, sondern um einen aus anderen Quellen (Trainingsdaten) generierten Text, der als solches aber nicht identifizierbar ist. Insofern findet keine explizite Kopie eines anderen Werkes statt, sodass jedenfalls unter der Anwendung von Plagiatssoftware keine Möglichkeit besteht, einen solchen KI-generierten Text als ‚Plagiat‘ zu erkennen.

Daher kann ein Texterzeugnis von ChatGPT weder als Werk im urheberrechtlichen Sinn noch als zu plagiierende Quelle verstanden werden. Folglich handelt es sich bei ChatGPT nicht um eine zitierfähige Quelle, sodass daraus auch keine unmittelbare Zitierpflicht erwächst.“ (Nehlsen, Fleck 2023, 262).

 

 

Arte-Magazin „Mit offenen Augen – Sehen um zu verstehen“

„Fotos können unser Weltbild beeinflussen.
Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte.
Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen“

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte?!? Hier der Link auf ein Magazin in arte.tv mit dem Titel „Mit offenen Augen – Fotos und ihre Entstehungsgeschichte“. Das Bildungspotenzial von Fotografien ist ja auch in der Medienbildung ein zentralesThema. Interessant hier an Beispielen zu sehen, welche Bedeutung Kontext und Entstehung für das Verständnis von Fotografien haben (können) – und was das für das Verständnis und die Interpretation bedeutet.

Bei solchen Produktionen – z.B. auch bei anderen wie denen zum Film, die ich an dieser Stelle gepostet habe – sehe ich meine Gema-Gebühren sehr gut angelegt. Vielen Dank und viele Grüße an das Arte-Team  🙂

 

 

Merkwürdig?! Zugriff auf Zeit-Infografik zu Oscar-Verleihungen…

Ergebnisseite der Suchmaschine Duckduckgo: Suchanfrage "Die Zeit Infografik", Reiter "Bilder"

An dieser Stelle wollte ich gerade den Link einfügen auf eine Infografik der Wochenzeitung „Die Zeit“ . Unter dem Titel „Ausgezeichnet!“ visualisiert Matthias Schütte alle Oscar-Gewinnerfilme im Zeitverlauf…

Merkwürdig allerdings, dass ich auf diese Grafik per Smartphone (Android) zugreifen kann (bzw. auf die Elemente der Grafik, die nicht auf den Bildschirm passt) – per Browser allerdings  ein Abo oder eine Freischaltung erforderlich ist.

Hier der Link zum Selbsttest, also Hands-On: https://www.zeit.de/2023/11/oscar-gewinner-bester-film-liste

Aber abgesehen davon: Die Zeit-Infografiken bieten unter dem Motto „Wissen in Bildern“ sehr gute Beispiele für die Visualisierung von Fakten und Zusammenhängen. Dabei steht immer eine visuelle Metapher im Mittelpunkt. Generell zu empfehlen als Inspiration, gerade auch wenn in Lehrveranstaltungen Poster erstellt werden – und die typische Textwüste mit kleinen Bildchen zur „Auflockerung“ vermieden werden soll 😉

Hier ein Überblick zum Einstieg

 

„Vom Chat zum Check. Informationskompetenz mit ChatGPT steigern“

Die KI-Anwendung ChatGPT wird ja gegenwärtig sowohl in der Wissenschaft wie auch in der interessierten Öffentlichkeit stark diskutiert – und sehr unterschiedlich eingeschätzt. Und natürlich ist KI auch in der Medienpädagogik ein Gegenstand der Auseinandersetzung in Theorie und Praxis.

Hier der Link auf einen Fachartikel in der medienpädagogischen Fachzeitschrift „Medienimpulse“, der im Band 61 (Nr. 1, 2023) „Medienpädagogische Entwürfe der Zukunft: Nachhaltigkeit, Zukunftsvisionen und Science-Fiction“ soeben erschienen ist.

Unter dem Titel „Vom Chat zum Check. Informationskompetenz mit ChatGPT steigern“ geben die österreicher Kollegen Erich Schönbächler, Thomas Strasser und Klaus Himpsl-Gutermann einen sehr guten und fundierten Über- und Einblick in den den Stand der KI-Systeme und diskutieren darauf aufbauend deren Bedeutung für Schule und Hochschule. Die praxisnahen Erläuterungen werden mit einem konkreten Unterrichtsentwurf abgeschlossen.

Hervorzuheben ist auch der wichtige Hinweis, dass sich der Beitrag der Medienpädagogik für die Schule nicht auf Fragen der Mediendidaktik reduzieren lässt. Neben einer anwendungsorientierten Perspektive („Wie nutze ich das?“) steht eine technologische Perspektive („Wie funktioniert das?“) sowie eine gesellschaftlich-kulturelle Perspektive („Wie wirkt das?), die in einer vertieften Auseinandersetzung und Reflexion verbunden werden müssen. Darüber hinaus wird formuliert, dass medienkompetente Lehrende eine zentrale Voraussetzung sind, um Nutzungsunterschieden im Sinne einer Digital Inequality bzw. im Sinne einer Chancenungleichheit zu begegnen.

Besten Dank für diese fundierte medienpädagogische Perspektive!

Abstrakt:

„Der Beitrag greift den aktuellen Diskurs um die KI-Anwendung ChatGPT und deren Bedeutung in Schule und Hochschule auf.Dabei werden durch einen Überblick über verschiedene Assistenzsysteme, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen, Grundlagen und Unterschiede herausgearbeitet. Der Bereich der Chat-bots wird näher beleuchtet, die beiden grundlegenden Arten des regelbasierten Chatbots und des Machine Learning Bots werden anhand von anschaulichen Beispielen praxisnah erklärt. Schließlich wird herausgearbeitet, dass Informationskompetenz als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts auch die wesentliche Grundlage dafür ist, im Bildungsbereich konstruktiv mit KI-Systemen wie ChatGPT umzugehen und die wesentlichen Funktionsmechanismen zu verstehen. Ein Unterrichtsentwurf zum Thema „Biene“ schließt den Praxisbeitrag ab.“

„Was bedeutet dies für die Aus-, Fort- und Weiterbildung?“

„Medien- und Informationskompetenz muss fester Bestandteil der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern sein. Lehrerinnen und Lehrer, die selbst nicht wissen, wie eine Recherche oder die Handhabung eines KI-Textgenerators funktionieren, sind nicht in der Lage, dies den Schülerinnen und Schülern adäquat zu vermitteln. Den Lehrerinnen und Lehrern muss die anwendungsorientierte Perspektive (Wie nutze ich das?), die technologische Perspektive (Wie funktioniert das?) und die gesellschaftlich-kulturelle (Wie wirkt das?) aufgezeigt werden, sodass sie dieses Wissen entsprechend ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln und reflektieren können (Brinda et al. 2019: 27). Es braucht medienkompetente Lehrerinnen und Lehrer auch aus einer inklusiven Perspektive, weil die Digitalisierung die Leistungsheterogenität zwischen den Schülerinnen und Schülern erhöht (vgl. Denton-Calabrese et al. 2021; Merisalo/Makkonen 2022). Das heißt, bessere Schülerinnen und Schüler ziehen aus den digitalen Werkzeugen und Medien mehr positiven Nutzen als schlechtere Lernende. Diesem Umstand kann nur durch gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer und einer entsprechenden Infrastruktur für alle entgegengewirkt werden.“

Schönbächler, E., Himpsl-Gutermann, K., & Strasser, T. (2023). Vom Chat zum Check. Informationskompetenz mit ChatGPT steigern. Medienimpulse, 61(1), 51 Seiten. https://doi.org/10.21243/mi-01-23-18